Bootsüberstellung; oder DIE „Genusstour“

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Wer sein Auto liebt – der schiebt….

Ähm, sorry. Es heißt natürlich: Wer sein Boot liebt – der rudert….

Frei nach diesem Motto sollte unser nigelnagelneuer Renngig 5er standesgemäß nach Wien überführt werden – auf dem Wasser, mit 5 RuderInnen an Board.

Gesagt getan, am Donnerstag Abend treffen sich Josef, Walter, Thomas, Andrea und David am Linzer Winterhafen. Die Zugfahrt quasi schon eine Sternfahrt, da ich (David) aus Tirol anreise. Noch am Abend hängen wir dann schon an den Fenstern der Bootswerft Schellenbacher, um unser neues Baby zu erspähen. Bis uns die beiden MAXens erlösen und uns Einlass gewähren, um das neue Boot zu bestaunen (inkl. kleiner Werksführung) – ein tolles Erlebnis. Danach werden wir gleich noch zur Sonnwendfeier bei unseren Freunden (und hartnäckigen 8x+ Konkurrenten) von ISTER Linz eingeladen. Die herrliche Stärkung bei Grillerei, Bier und geselligen Gesprächen sollten wir für die nächsten 2 Tage durchaus gut gebrauchen können…

TAG 1:

Frühstück um 6 Uhr, Treffpunkt Schellenbacher 7 Uhr. Die neuen Ruder einstellen… Und schon stehen wir am Steg. Das Boot schwimmt (gutes Zeichen). Wir schießen noch ein paar Fotos und dann geht es auch schon los. Das Wetter ist schön, das Boot brandneu, die Mannschaft toll. Was kann es schöneres geben. Es geht gut voran, erst vor Ybbs-Persenbeug kommt das erste mal das Gefühl auf: „Es wird heute noch laaaaaaaaaaaang…“

Aber eine kleine Pause mit Snacks in der Strömung und schon sind wir wieder gestärkt und wir kommen gut voran bis Melk. Durch die Wachau legen wir dann echt nochmal an Speed zu (Spitzen Split: 1:12/500m). Das liegt aber höchstwahrscheinlich immer mehr an der guten Strömung als an unseren Kräften…. Aber wir halten durch, beißen, lassen uns die Popo-Schmerzen nicht anmerken. Und so legen wir nach 11,5 Stunden und 134 km in Stein beim Steiner Ruderclub an.

Erster Tag geschafft – genauso wie wir. Wir bestellen Essen in die Hotellobby weil keiner mehr Lust hat auch nur einen Schritt zu gehen. Gute Nacht.

TAG 2:

„Erstaunlich wie schnell sich der Körper erholt….“ meint Josef beim Frühstück (nicht ganz meine Meinung zu dieser Zeit). Aber wir rappeln uns auf und pünktlich um 8 Uhr rudern wir los. Die ersten Schläge, und die erstaunliche Erkenntnis – geht eigentlich eh ganz gut. Bis wir in Altenwörth feststellen müssen, dass die Umsetzanlage eine riesige gesperrte Baustelle (ohne Wagerl) ist und wir keine Schwimmwesten zum Schleusen dabei haben…. Nutzt nix, es ist ja Samstag und die Bagger stehen still. Also tragen wir das Boot vorbei an den Baumaschinen über die Baustelle zum Altarm. 1 Stunde Zeitverlust – das wurmt uns. Dafür läuft das Boot jetzt bis nach Greifenstein spitzenmäßig. Und schon bald haben wir umgesetzt und ziehen an der Alemannia vorbei…. Denn unser Plan ist ausgeklügelt. Wenn schon denn schon… das Boot wird bis zum Verein gerudert.

Aber ab der Nordspitze des Donauinsel wird es bei Gegenwind und vielen Motorbooten echt unangenehm und unsere Kräfte schwinden zunehmen. Brücke, Brücke, Brücke, Brücke…. Und dann endlich die Reichsbrücke. Hier erwarten uns Umberto und Elisa mit einem Wagerl. Wir schieben das Boot über die mit Badegästen überfüllte Donauinsel (schräge Blicke inkludiert), „verscheuchen“ ein paar coole Jungs von einem Steg und ab geht’s über die neu Donau zum Vienna City Beach Club. Noch einmal raus mit dem Boot, über die Autobahn und ab zum Pirat. Mit letzten Kräften hieven wir das Boot in die Alte Donau… Endlich, Baby, jetzt bist du zu Hause… die letzten Schläge zum Verein fallen dann wieder leicht, und so legen wir nach fast 10 Stunden und weiteren 80 km an unserem Steg an. Geil, einfach geil.

Uns so bleibt uns nur DANKE zu sagen: an die vielen Spender für das neue Boot, an den ASVÖ für die Förderung, an Max Schellenbacher (und Team) für das schöne Boot, an ISTER Linz für die lässige Sonnwendfeier, an die „Steiner“ für die freundliche Aufnahme und an Umberto und Elisa für die helfenden Hände als unsere Kräfte schwanden. Und an alle, die ich hoffentlich nicht vergessen habe.

Es war mir ein Volksfest… Viel Spaß mit dem neuen Boot.

Und ähhhm…. Wann kaufen wir das nächste Boot?