Gleich zwei Titel konnte die Masters Gruppe des WRK Donau in diesem Jahr bei der Masters WM in Bled einfahren. Der Verein gratuliert Norbert und Josef zu ihren WM-Titeln im 1x und allen anderen zu tollen Leistungen… Der frischgebackene Weltmeister (Josef) berichtet:
Irgendwann im Herbst 2015 begann unser umtriebiger Organisator und Motivator Thorsten von einer Welt-Masters-Regatta in Bled Slowenien zu reden. Wir anderen (Norbert, Walter und ich (Josef)) waren durchaus skeptisch. Zwei Jahre und 1000e geruderte Kilometer später standen wir nun inmitten von einer schier unendlichen Zahl an Ruderbooten am Bootsplatz, mehr als 100 Ruderanhängern, 250 Ruderleihbooten von Filippi und gemeinsam mit fast 5000 Masterruderern aus der ganzen Welt, 6424 gemeldete Mannschaften von 861 Vereinen am wunderschönen Bleder See in Slowenien.
Wir waren dank der tollen Trainingspläne von Ileana gut vorbereitet und doch wussten wir nicht wo wir wirklich im internationalen Vergleich stehen. Unsere Gegner waren doch zum Teil sehr erfahrene und berühmte Ruderer wie zum Beispiel Thomas Lange, der zweifache Olympiasieger im Einer aus Deutschland am Start.
Die Planung von Thorsten war wie immer perfekt und alles lief wie am Schnürchen. Anreise war am Dienstag, ein bis oben hin voller Donau-Bootsanhänger gezogen von Gerhard (Ellida) mit Booten von 4 Vereinen. Abladen, Aufriggern und aufs Wasser bei perfekten Bedingungen, milden Herbsttemperaturen.
Schon am Dienstag bekamen wir einen Vorgeschmack auf die minutiös getakteten Abläufe der Organisatoren in Bled. Trotz der hohen Teilnehmeranzahl gab es keine Wartezeiten oder Drängereien.Die Regatta selbst war aufgrund der großen Teilnehmeranzahl von Mittwoch Mittag bis 18.00 und dann Donnerstag bis Sonntag durchgängig von 07.00 – 18.00 mit Rennen non-stop im 3-Minutentakt. 8 Bahnen und immer gleichzeitig 2 Rennen unterwegs. Perfekte Organisation von der getimten Startnummernausgabe, immer 3 – 4 Läufen bereits in der Pre-start Zone, Siegerehrungen getaktet, tolle Stimmung unter den jüngeren bis älteren Athletinnen. Die älteste Teilnehmerin aus Polen war 92 Jahre. Die Regatta war die größte Ruderveranstaltung dieser Art in der jüngeren Rudergeschichte.
Nun zu den Rennen unserer Donau-Masters: Den Anfang machten am Mittwoch Nachmittag Walter und ich im D-Doppelzweier mit 146 Booten am Start. Gutes Rennen und 4. Platz, 0,8 Sekunden hinter den Drittplatzierten. Die Dichte ist sehr hoch und wenige Sekunden entscheiden ober einen Spitzenplatz oder einen Platz im hinteren Drittel.Donnerstag Früh: Walter mit Norbert Wilrader von Ellia im F Doppelzweier mit 130 Booten. Ebenfalls ein gutes Rennen, 5. Platz nur 0,6 Sekunden hinter dem 4.Donnerstag Nachmittag: Walter, Norbert, Thorsten und ich im C Doppelvierer mit 68 Booten. 6. Platz, nicht ganz die Erwartungen erreicht. Strömender Regen, Sturm und Wellen waren nicht unsere Bedingungen.
Freitag Früh Norbert im E-Einer mit 191 Teilnehmern. Von Rückproblemen geplagt ging Norbert nicht zu optimistisch ins Rennen. Als wir durch den Lautsprecher den Zwischenstand bei 500 Metern mit Donau Wien in Führung hörten gab es kein Halten mehr. Alle österreichischen Zuschauer feuerten Norbert lautstark an. Auf Höhe der Zieltribüne, 10 Schläge vor dem Ziel, war Norberts Gegner noch knapp voran, aber angetrieben von den Fans erhöhte Norbert nochmals die Schlagzahl – Fotofinish. Banges Warten bis der Lautsprecher den Sieger und Weltmeister Norbert Sollinger der sein Glück selbst kaum fassen konnte verkündete. Schlussendlich mit 0,18 Sekunden Vorsprung gewonnen. Siegerehrung, strahlende Gesichter und ein stolzer Norbert. Welche eine Überraschung, unglaublich starke Leistung, Gratulationen von allen Seiten.
Thorsten ging ebenfalls im E-Einer an den Start, erwischte aber einen sehr sehr starken Lauf und kam als 7. ins Ziel, zufrieden mit seinem ersten internationalen Einer Rennen. Gute Leistung!Danach fuhren Thorsten, Walter und ich gemeinsam mit unseren Freunden von Mondsee und Gerhard von Ellida im Männer C-Achter mit 54 gemeldeten Booten. Mangels Training wurde alles im Schnellverfahren beim Einfahren nachgeholt – und das Boot lief von Anfang an überraschend gut. Dank eines kräftigen Schlussspurts unseres famosen Schlagmanns Pete aus Mondsee konnten wir ganz knapp den 3. Platz in einer tollen Zeit erreichen und haben uns vorgenommen, beim nächsten Mal noch weiter vorne mitzufahren.
Schließlich ging ich am Freitag Abend noch im Männer C-Einer mit 190 Teilnehmern an den Start. Motiviert durch die tolle Leistung von Norbert am Vormittag und den guten Achter beschloss ich ebenfalls mein Glück mit einem schnellen Start und verlängerten Startphase zu versuchen und auf Angriff zu fahren. Mein Plan ging auf, ich lag bei 500 Metern bereits klar vorne und ließ mir den Sieg nicht mehr nehmen. Überraschender Gewinn und überglücklich, angefeuert und gefeiert! Welch ein Erlebnis für mich!
Samstag war für uns alle ein voller Tag.06.30 am Wasser, Startzeit um 07.15 im Männer D-Vierer mit Thorsten, Norbert, Walter und ich mit 87 Teilnehmern. Perfekte Bedingungen und ein besseres Rennen als am Mittwoch schließlich der 5 Platz.Um 09.15 ging es gleich im Männer E-Achter mit Walter, Thorsten, Josef sowie Walter Aigner (Stein), Norbert Wilrader (Ellida), und drei Ruderkollegen von Mondsee und Völkermarkt. Der Achter lief nicht so gut wie der C-Achter und wir landeten abgeschlagen auf dem letzten Platz.Um 11.00 starteten Walter und ich in unserem bereits 3. Rennen an diesem Vormittag, im Männer C-Doppelzweier mit 158 Teilnehmern. Wir fuhren unser bestes Rennen im Zweier bisher und persönliche Bestzeit, verpassten als 4. Der 3. Platz nur um 0,29 Sekunden, waren aber sehr, sehr zufrieden mit unserer Leistung.
Am Nachmittag stürzte sich Brigitte gemeinsam mit Barbara Lung von Ellida im Frauen C-Doppelzweier mit 99 Teilnehmerinnen ins Geschehen. Ein spannendes Rennen, bei 500 Metern noch auf Tuchfühlung mit den Führenden wurde es schlussendlich nach tollem Endspurt noch der 5. Platz, tolle Leistung und Motivation für 2018!Danach waren Walter und Norbert im Männer E-Doppelzweier mit 158 Booten dran. Für Walter bereits das 4. Rennen an diesem Tag. Die beiden legten gleich nach dem Start kräftig los und konnten bis zur Streckenhälfte den 3. Platz errudern den sie bis ins Ziel halten konnten, knapp hinter dem zweitplatziertem Boot aus Deutschland. Tolles Rennen und Leistung!
Am Sonntag für die Mixed Rennen schlug das Wetter um, Regen, Wind und Kälte waren wirklich Verhältnisse bei denen man normalerweise nicht rudern will …Walter war als einziger von uns im Einsatz, gemeinsam in einer Renngemeinschaft mit Adriana im Mixed F-Doppelzweier mit 61 startenden Angeboten. Nach 500 Metern noch am 3. Platz gelegen drehten die beiden auf der 2. Streckenhälfte voll auf, überruderten das vor ihnen liegende Boot und kamen knapp hinter den Siegern an 2. Stelle ins Ziel. Nicht ganz was sich die beiden erhofft hatten aber trotzdem eine tolle Leistung im 9. Rennen von Walter.
Fazit: unvergessliche Momente, nette Ruderkollegen und Gleichgesinnte aus der ganzen Welt und Motivation für mehr und härteres Training im Winter um die oft wenigen fehlenden Sekunden vielleicht im nächsten Jahr wettmachen zu können.
Danke nochmals an Alle die unsere Teilnahme so erfolgreich ermöglichten, Thorsten, Gerhard, Martin, Ileana, …