Der Mondsee empfing uns am 16.April mit super Wetterbedingungen: sonnig, warm und windstill. Ideale Verhältnisse für die erste Zweierregatta, die Anja und ich im selben Boot ruderten. Doch das Wetter schien das einzige zu sein, das es an diesem Tag gut mit uns meinte. Das erste Problem trat schon direkt nach dem Start auf: die Boote links und rechts von uns drohten uns einzuquetschen. Weder „Back auf“ noch „Steuer auf“ konnte uns aus dieser Situation retten. Uns blieb nichts anderes übrig als das gegnerische Boot anzuschreien uns mehr Platz zu geben. Danach funktionierte es drei Kilometer lang gut. Wir versuchten all unsere technischen Ruderkenntnisse richtig anzuwenden und fielen in einen gleichmäßigen Rhythmus.
Dann kam uns das zweite Problem wortwörtlich „entgegen“: Die Boote, die schon vor uns die 5km-Wendeboje erreicht hatten, kreuzten auf ihrem Rückweg zum Ziel gefährlich nahe unsere Bahn. Durch mühsames Slalomfahren und einige zugerufene Anweisungen von Peter, der das ganze Rennen über direkt vor uns fuhr, schafften wir es schließlich auch die knallgelbe Boje zu erreichen, umrundeten sie kämpfend mit Seitenwellen und setzten die zweite Hälfte unseres Weges nun weniger gefährlich fort. Peter und Waltraud dienten uns – trotz Thorstens Orientierungserklärungen vor dem Rennen – als Wegweiser bis zum Ziel. Hätte ich ihr Boot nicht ständig im Blick gehabt, wären wir bestimmt auf der Suche nach der Zielboje einige Kilometer mehr gefahren!
Nach einer mehr als zufriedenstellenden Zeit von 51:30 durchquerten wir schließlich erschöpft und glücklich die Ziellinie. Nicht nur rudertechnisch war diese Regatta ein voller Erfolg. Auch persönlich sind Anja und ich nach diesen zehn Kilometern auf engstem Raum und unter „Stressbedingungen“ noch enger als Zweierpartnerinnen zusammengewachsen.
Danke, Anja!